GCC - Deutsche Cross Country Meisterschaft

Deutsche Cross Country Meisterschaft 2013, Rennbericht Goldbach- Quads

Kevin Ristenbieter verliert wertvolle Punkte!

Die Veranstaltung in Goldbach gehört wohl ohne Zweifel zum Saison-Highlight im Rennkalender der German Cross Country. Hier stimmt von der Organisation bis zum Flair rund um das komplette Rennen einfach alles. Die Mannen rund um den ersten Vorsitzenden des MSC Goldbach, Bernd Schmidt wissen einfach, wo man hinlangen muss, wenn irgendwo Not am Mann oder irgendwas zu managen ist. Selbst mit dem Wettergott müssen sie ein ganz besonderes Verhältnis pflegen, wie wäre es sonst möglich gewesen, das ganze Wochenende über mit dermaßen perfekten Wetter zu glänzen, auch wenn es dadurch ab und an etwas staubte. Dass die Strecke in Goldbach nur eigens für das Rennen der German Cross Country zur Verfügung steht, liegt daran, dass nur einmal im Jahr die Strecke für ein Rennen zur Verfügung steht und ansonsten dort allerlei Getier auf den weitläufigen Wiesen steht und das Gras abweiden darf. Da die ehemalige WM-Strecke mit zu den schönsten der ganzen Serie gehört, ist auch der Andrang natürlich entsprechend groß. Ergo waren die Läufe der Quad- und ATV-Klassen mit über 70 Fahren schon Wochen zuvor nahezu voll ausgebucht. Dass der Lauf noch dazu am frühen Sonntagmorgen auf dem Zeitplan stand, hielt die vielen Zuschauer, die die Strecke umsäumten, dennoch nicht davon ab, etwas früher als sonst die gewohnte Schlafstatt zu verlassen.

GCC Goldbach

Beim Start der Quad Pro Klasse glänzte einmal mehr Kevin Ristenbieter, während der ärgste Rivale Max Freund eher zögerlich in die Gänge kam. Die Plätze dahinter teilten sich zunächst Andre Hoßfeldt und Sandy Schulze, ehe die restliche Armada in einer dichten Staubwolke den Blicken entschwand. Nachdem die Piloten die knapp fünf Kilometer lange Strecke nach etwas mehr als sechs Minuten das erste Mal umrundet hatten, war Max Freund schon an der Spitze auszumachen.

Kevin Ristenbieter hatte dagegen einige Plätze verloren und lag nur auf dem fünften Platz hinter Andre Hoßfeldt, Richart Schmidt und Sandy Schulze. Dann aber drehte Kevin Ristenbieter erst richtig auf und übernahm binnen knapper zweier Runden kurzerhand die Führung vor Max Freund und Andre Hoßfeldt.

Sandy Schulze benötigte eine Runde mehr, um an Richart Schmidt vorbei, den vierten Platz zu übernehmen. In den nachfolgenden Runden kam Frank Geiling immer mehr mit der Strecke zurecht und verbesserte sich Platz um Platz, ehe er in der achten Runde den vierten Platz hinter Kevin Ristenbieter, Max Freund und Sandy Schulze übernahm.

Dahinter agierten weiterhin Andre Hoßfeldt, Markus Strumpler und Andre Sitzler. Richart Schmidt hatte sich dagegen schon zwei Runden zuvor aus den Top-Ten verabschiedet, eher er später noch einmal kurz auf dem neunten Platz zurück meldete. Auf den Plätzen acht bis zehn lagen zu diesem Zeitpunkt Normen Raneberg, Maik Grosser und der Mann aus dem Nachbarland Österreich, Kurt Neuner. Gegen Mitte des Rennens fiel Kevin Ristenbieter plötzlich zurück. An seinem Arbeitsgerät war der Gasschieber hängen geblieben und somit der Motor nur noch per Bremse und Kupplung zu bändigen. In Anbetracht der Power, die das Aggregat fortan ungewollt zur Verfügung stellte, kapitulierte nach kurzer Zeit die Kupplung und Kevin Ristenbieter musste abermals kampflos seinen Rivalen das Feld überlassen. Max Freund erbte dadurch erneut die Führung und gab diese bis zum Ende des Rennens nicht mehr ab.

Sandy Schulze behauptete den zweiten Platz vor Frank Geiling und Andre Hoßfeldt, bevor es schlussendlich nach sechzehn gefahrenen Runden zum letzten Mal durch die Zählstelle ging. Den fünften Platz brachte unterdessen Andre Sitzler erfolgreich ins Ziel, nachdem er gleich zu Anfang des Rennens nach einem Zwischenfall weit zurückgefallen war, dann aber im Verlauf des Rennens sukzessive wieder Platz um Platz nach vorne gefahren war. Markus Strumpler beendete das Rennen an sechster Stelle liegend vor Normen Raneberg und Timo Weidenbrücher. Kurt Neuner behielt am Ende den neunten Platz im Klassement der Quad Pro´s, während Yvonne Röhrl als Letzte in den Top-Ten das Rennen in Goldbach beendete.

In der Meisterschaft übernimmt dadurch wieder Max Freund (103P.) mit nur einem Punkt Vorsprung die Führung vor Richart Schmidt (102 P.), Sandy Schulze (99 P.) und Kevin Ristenbieter (97 P.). Andre Sitzler und Kurt Neuner folgen mit 93 bzw. 82 Punkten. Durch den Ausfall Ristenbieters haben die besten fünf Piloten außer Richart Schmidt und Andre Sitzler je eine Nullnummer auf dem Konto und somit das Streichergebnis bereits hinter sich. Das heißt ab jetzt zählt jeder Punkt, um am Ende die Meisterschaft zu eigenen Gunsten erfolgreich unter Dach und Fach zu bringen.

In der Quad-Klasse sicherte sich Ralf Krüger mit einem klaren Start-Ziel-Sieg weitere wichtige Punkte für die Meisterschaft.

Auf dem zweiten Platz hielt sich einige Runden lang der US-Amerikaner Nathan Nelsen auf, ehe dieser ausgangs der neunten Runde von Ronald Hackebeil abgelöst wurde. Nach einem eher mageren Start pflügte der zunächst mit Hochdruck durch das ganze Feld. Fünf Runden später musste er sich allerdings dem Teamchef des RMX-Racingteams Florian Meier beugen und ihm seinen zweiten Platz nach kurzem Kampf überlassen.

Florian Meier ließ in den letzten drei Runden schließlich ebenfalls nichts mehr anbrennen und beendete hinter seinem Teamkollegen Ralf Krüger das Rennen mit dem zweiten Platz. Ronald Hackebeil hatte dagegen keine Probleme mehr mit seinen Nachfolgern und beendete das Rennen erwartungsgemäß auf dem dritten Platz vor Nathan Nelsen und Patrick Seitz, der am Anfang lange Zeit hinter Sebastian Feil auf dem vierten Platz unterwegs war, sich dann mit diesem einen kurzen Fight lieferte und am Ende schließlich auf dem fünften Platz hinter Nathan Nelsen ins Ziel kam.

Sebastian Feil fiel dagegen im weiteren Verlauf des Rennens bis auf den achten Platz zurück. Dominik Seibold kämpfte sich in den Anfangsrunden bis auf den sechsten Platz vor, den er auch fast das ganze Rennen über beibehielt, aber in der letzten Runde noch an Axel Bauer abgeben musste, der sich von Anfang an permanent am Ende der Top-Ten durchs Rennen manövrierte. Ebenfalls noch in der letzten Runde ereilte Daniel Marr das Pech, seinen schon fast sicher geglaubten neunten Platz an den Amerikaner Matthew Maynard abgeben zu müssen, da dieser von der ersten bis zur vorletzten Runde den zehnten Platz mit eiserner Hand verteidigte, durch das Pech Daniel Marr´s aber noch auf den Platz davor aufrückte. Daniel Marr wurde unterdessen nur noch Elfter hinter Adrian Schneider, der erstmalig in dieser letzten Runde in den Top-Ten auftauchte.

Meisterschaftstechnisch liegt damit Ralf Krüger (142 P.) klar auf Titelkurs, hat selbst mit der Berücksichtigung des Streichergebnisses deutlich Boden auf Ronald Hackebeil und Patrick Seibold gut gemacht, die mit 102 bzw. 97 Punkten in der Tabelle stehen. Dahinter folgen Daniel Marr (88 P.), Florian Meier (80 P.) und Marius Kernchen mit 75 Punkten.

In der Klasse der der alten Hasen, sprich XC Quad Seniors vermasselte Marco Braasch dem Favoriten Michael Flor mit dem besten Start den eindeutigen Start-Ziel-Sieg. Denn da war Michael Flor noch Zweiter hinterm bekannt guten Starter Marco Braasch. Dann aber übernahm der Quadshop Altenstadt Pilot unweigerlich die Führung im Feld und gab diese bis zum letztmaligen Passieren der Ziellinie nicht mehr ab.

Dahinter wechselten sich noch für kurze Zeit die Piloten Marco Braasch, Michael Weylandt und Peter Wollny ab, ehe ab der fünften Runde der Teamkollege von Michael Flor, Matthias Geist den zweiten Platz übernahm und ebenfalls bis zum Ende des Rennens beibehielt. Steffen Sprinz kämpfte sich unterdessen von hinten kommend, langsam an die Spitzengruppe heran und übernahm nach etwas mehr als der Hälfte des Rennens den dritten Platz vor Peter Wollny und Michael Weylandt.

Allerdings wechselte diese Position vor und nach dieser Runde permanent zwischen Marco Braasch, Michael Weylandt und Peter Wollny hin und her. Auf den Plätzen dahinter entwickelte sich ebenfalls ein munterer Fight zwischen Heiko Spatz, Peter Wollny, Norbert Schatten und Silvio Kernchen. Laut Insiderangaben munkelte man, dass Norbert Schatten nach einschlägigen Erfahrungen beim letzten Rennen dieses Mal nicht solange auf der Party geweilt hatte und deshalb am Ende über einen neunten Platz nicht hinaus kam.

Besonders gewurmt haben dürfte ihn deshalb, dass er noch in der letzten Runde den lange gehaltenen achten Platz an Silvio Kernchen abtreten musste. Heiko Spatz als Lokalmatador sicherte sich dagegen am Schluss den sechsten Platz vor Peter Wollny, während Holger Novotny seinen ab der fünften Runde eingenommen zehnten Platz bis ins Ziel beibehielt.

In der Meisterschaft bleibt damit Michael Flor (131 P.) weiterhin vor Steffen Sprinz (121 P.) und Matthias Geist (113 P.). Auf dem vierten Platz rangiert vorerst noch Marco Braasch (92 P.) vor Peter Wollny und Norbert Schatten mit 92 bzw. 87 Punkten. Da aber alle noch kein Streichresultat vorzuweisen haben, könnten sich durchaus noch die eine oder andere Verschiebung am Ende der Saison ergeben!

Auch in der ATV-Klasse war in Goldbach wieder nahezu alles vertreten, was Rang und Namen hatte. Sehr zur Freude der Zuschauer nahm auch der Slowene Marko Jager, schlechthin als das Ausnahmetalent in Sachen ATV-Fortbewegung bekannt, am Rennen teil.

Auch wenn den Start noch Christian Kick, hauchdünn vor vier weiteren Kollegen gewann, so hatte am Ende der ersten Runde kein anderer die Nase vorn als Marko Jager. Erneut brannte dieser eine schnelle Runde nach der anderen in den Goldbacher Glitzerstaub, dass es eine wahre Freude war, zu zuschauen! Ohne dass auch nur einer seiner Konkurrenten eine einzige Chance auf den Führungsplatz hatte, fuhr Marko Jager das Rennen zu Ende. Zweiter war zunächst Nico Richter, bevor er im Anschluss für zwei Runden die Führung an den Österreicher Jürgen Gröpl abgeben musste. Nach diesen zwei Runden gewann Nico Richter den zweiten Platz zurück und ließ ihn sich auch bis zum Schluss des Rennens nicht mehr nehmen. Schnell hatte sich auch die Reihenfolge auf den Plätzen dahinter mehr oder weniger etabliert.

Jürgen Gröpl übernahm fortan Platz drei, während Sascha Dietz den vierten Platz bis zum Ende des Rennens als sein Eigen betrachtete. Christian Kick, anfangs Fünfter bei den ATV´s verlor mal den einen Platz, gewann denselben aber auch wieder dazu, ehe er sich ab der Mitte des Rennens auf dem sechsten Platz fest etabliert hatte. Dahinter kämpften André Trautvetter, Jörg Thielicke, Johann Kok und Daniel Fischer um weitere Meisterschaftspunkte.

Am Ende konnte Jörg Thiellicke schließlich als Siebter den Zielstrich überqueren, während Johann Kok auf dem achten Platz das Rennen beendete. André Trautvetter war ab der zehnten Runde nicht mehr unter den besten zehn Piloten zu finden, wodurch Torsten Keller erstmals ins Blickfeld kam, am Ende aber mit dem zehnten Platz hinter Daniel Fischer Vorlieb nehmen musste.

In der Meisterschaft behält weiterhin Nico Richter (119 P.) die Oberhand vor Jürgen Gröpl (110 P.) und Peter Koppe (107 P.), da Marko Jager in diesem Jahr nicht in der Meisterschaft eingeschrieben ist und daher für den Sieg in Goldbach keine Punkte erhält. Vierter ist aktuell André Trautvetter (107 P.), gefolgt von Sascha Dietz und Torsten Harz mit 83 bzw. 71 Punkten. Da allerdings nur Jürgen Gröpl ein Streichresultat mit null Punkten in der Tabelle stehen hat, ist er momentan der Einzige, der in Sachen Meisterschaft keine Punkte mehr verliert.

Die vom Team RMX gespendeten Hoelshot-Pokale gingen unter anderem an Ralf Krüger in der Klasse XC Quad, Marco Braasch bei den Quad Seniors und bei den ATV-Piloten nahm Christian Kick diesen mit nach Hause. Die einhellige Meinung aller Piloten lautete jedoch klar und deutlich… die schönste Strecke, auch wenn´s an bisserl gestaubt hat!

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Bastian Schöner
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