GCC - Deutsche Cross Country Meisterschaft

GCC Walldorf: Quads / ATVs

Verhältnisse wieder gerade gerückt…

In der Klasse der Pro-Piloten der Vierradfraktion herrscht wieder Ordnung. Sah es beim Saisonauftakt noch so aus, als würde KTM-Alskom-Pilot am Throne des Dauer-Meisters Max Freund (Team Briel Can Am Germany) würde rütteln können, so ließ der Schlüchterner beim zweiten Rennwochenende der noch jungen Saison keine Zweifel daran, wer in der Cross Country-Szene Deutschlands auf dem Sport-Quad wirklich das Sagen hat.

GCC Walldorf

Vom Start weg hatte die „One Man Show“ von Freund begonnen. Im Verlauf des eineinhalbstündigen Rennens sah es auch nicht eine Runde lang so aus, als würde dem Champion der letzten Jahre auch nur einer der Konkurrenten das Wasser reichen können. Schon von der ersten Kurve an hatte Freund die Führung übernommen, kam auch als Führender aus der ersten Runde wieder und machte sich bereits im dritten Umlauf daran, die ersten „Marktbegleiter“ zu überrunden. Das Rennen sollte eine Demonstration der Stärke werden, den keiner im 22 Fahrer starken Quad-Pro-Feld konnte den Speed von Freund mitgehen. Im Ziel sollten es fast zweieinhalb Minuten Vorsprung auf den „ewigen Zweiten“ Kevin Ristenbieter sein. Entsprechend lässt sich wohl schon früh in der Saison sagen, dass der Weg zum Titel wohl nur an Freund vorbei führen kann, und das dürfte ein fast unmögliches Unterfangen sein, der zweite Platz vom Saisonauftakt in Triptis war in jedem Fall nur ein Ausrutscher: „In Triptis hatte ich einen selbsteingebauten Fehler. Beim Nockenwellen-Wechsel hatte ich bisschen was mit den Steuerzeiten verdattelt, deshalb hat es ein wenig an Leistung gemangelt“, so Freund nach dem starken Auftritt von Walldorf. „Diesmal lief alles nach Plan. Ich habe von Anfang an mitbekommen, dass ich die Geschichte im Griff habe und der Vorsprung immer größer wurde“, so der 28-Jährige, der laut eigener Aussage in einer guten Form, wie schon lange nicht mehr ist. „Es läuft alles hervorragend, ich bin fit und da ich mich auch in dieser Saison wieder voll und ganz auf die Cross Country-Meisterschaft konzentrieren will, ist die Saisonzielsetzung ganz klar der Titelgewinn.“

Und auch Kevin Ristenbieter, der die Cross-Country-Vizemeistertitel in den letzten Jahren sammelte, schätzt seine Chancen nach Walldorf realistisch ein. „Max zu schlagen wird sicherlich schwer und unter normalen Bedingungen dürfte das wohl fast unmöglich sein“, so Ristenbieter, der im Gegensatz zu Freund auch in Sachen Vorbereitung im letzten Winter nicht soviel gemacht hat. Gaststarter Damian Rayczyk, der in Triptis mit einem siebten Platz überzeugte, war auch in Walldorf wieder stark unterwegs. Rayczyk wurde Dritter und man kann jetzt schon sagen, dass es schade darum ist, dass er nicht in der Meisterschaft eingeschrieben ist. Zum zweiten Platz fehlten ihm in Walldorf nur 16 Sekunden.
KTM-Pilot Stefan Schreiber, der das Rennen sehr ambitioniert angegangen war, zwischenzeitlich ganz dicht an Ristenbieter dran war, beendete das Rennen als 15ter und hatte im Ziel sogar zwei Runden weniger absolviert. Auf den Ausgang der Meisterschaft hat das allerdings keinen Einfluss. Schreiber ist ohnehin nur als Gaststarter unterwegs und will sich auf die Deutsche Motocross-Meisterschaft konzentrieren. Wurmen dürfte das Ergebnis den Winnender dennoch. Walldorf scheint für ihn kein gutes Pflaster zu sein. Im vergangenen Jahr war Schreiber dort mit Motorschaden ausgefallen.

In der Wertung der Dickschiffe sah Walldorf einen Sieger, der in der ATV-Wertung zum ersten Mal überhaupt auf das oberste Podest klettern durfte. Enrico Blau vom Team Parthen fuhr einen klaren Sieg ein, hatte im Ziel fast fünf Minuten Vorsprung auf den Sieger vom Saisonauftakt, Jürgen Gröpl. Begünstigt wurde dieser Erfolg sicherlich aber auch dadurch, dass sein Teamkollege Nico Richter einen rabenschwarzen Tag erwischt hatte. Dem machten jedoch nicht etwa technische Probleme, sondern die eigene Laune einen dicken Strich durch die Rechnung. „Vom Speed her wäre ein Laufsieg heute sicherlich locker drin gewesen. Aber gerade der untere Streckenabschnitt hat mich genervt, du konntest nicht überholen. Ich hatte einfach überhaupt keinen Spass am fahren“, so Richter. Sprachs und beendete das Rennen auf Platz zwei liegend in der dritten Runde. Wenig später sah man Richter dann schon an der Strecke als Zuschauer.
In Führung lag zu diesem Zeitpunkt die ATV-Lady Olly Rouckova. Die Can Am-Pilotin musste dann im weiteren Rennverlauf noch Blau und Jürgen Gröpl den Vortritt lassen. Im Gesamtklassement führt weiterhin Gröpl vor Richter und Peter Koppe, der wie schon beim Saisonauftakt in Triptis, auch in Walldorf vierter wurde. Olga Rouckova steht auf Gesamtrang vier.

Bei den Sportpiloten der Vierrad-Fraktion hat sich ebenfalls schon ein Favorit auf den Gesamtsieg heraus kristallisiert. Der Sieger vom Saisonauftakt, Ralf Krüger musste sich zwar diesmal mit dem zweiten Platz hinter Gaststarter Andre Hoßfeld zufrieden geben, die volle Punktzahl bekam er im Gesamtklassement aber trotzdem gut geschrieben. Ronald Hackebeil wurde in Walldorf Dritter. In der Meisterschaft führt Krüger vor Hackebeil und Dominik Seibold.
Bei den Quad Senioren kam KTM-Pilot Peter Eilbacher am besten mit den Bedingungen von Walldorf zu Recht. Nach seinem sechsten Platz beim Saisonauftakt hat er damit in der Meisterschaftswertung einen Riesensprung nach vorn gemacht. Meisterschaftsführender ist aber weiterhin Michael Flor, der in Walldorf Zweiter wurde. Dritter in Walldorf wurde Steffen Sprinz, der die Zielflagge nur 20 Sekunden nach Flor sah. Auch in der Meisterschaftswertung steht Sprinz auf Platz drei.

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Bastian Schöner
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