GCC - Deutsche Cross Country Meisterschaft
Saisonauftakt der Quads und ATVs in Triptis
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Veröffentlicht am Dienstag, 16. April 2013 13:05
Gut bekannte Rock-MusikDie erste Runde der Deutschen Cross Country Meisterschaft ließ in den Bike-Klassen einige neue Namen in den Ergebnislisten ganz oben erscheinen. Manch einer davon dürfte den Fans an der Strecke noch recht unbekannt sein. Und so ist es beruhigend, dass zumindest im Konzert der Vierradfraktion so etwas wie Kontinuität herrscht.
Das gilt vor allen Dingen für die Quad Pro Klasse, in der auch die Fahrer mit der internationalen Lizenz an den Start rollen. In der war einer kaum zu stoppen, der in diesem Jahr wohl eher sporadisch bei der GCC an den Start rollen wird. Die Rede ist von KTM-Pilot Stefan Schreiber. "Die Cross Country Meisterschaft ist für mich vor allen Dingen Training. Ich will mich in diesem Jahr erneut auf die Deutsche Motocross Meisterschaft konzentrieren." Da es mit der einige Überschneidungen gibt, wird man die Alskom Factory KTM also eher selten im Starterfeld sehen. Am Sonntag sah man sie, und zumindest in den ersten Runden war das ganz vorn im Feld.
Doch schon nach ein paar Runden war Schluss mit der Übersicht, zumindest für den unbedarften Zuschauer. Ein riesiges Starterfeld von fast 90 Fahrerinnen und Fahrern war zum ersten Lauf der Saison an den Start gerollt. Da war es kein Wunder, dass bei großen Unterschieden in der Leistungsdichte schon schnell die ersten Überrundungen anstanden. "Das ist wirklich ein Problem. Du hast hier wirklich schnelle Leute, die zusammen mit Piloten auf die Piste gehen, die zum Teil wenig Rennerfahrung haben und schon nach ein paar Minuten auf der Kiste sitzen, dass ich manchmal echt Bauchweh habe, ob das gut geht." So sprach Schreiber und fuhr die Konkurrenz in Triptis in Grund und Boden. Den Sieg ließ er sich nicht nehmen. Die Frage war also ausschließlich, wer auf den Plätzen folgen würde.
Was das anging, hatten alle den Champion der letzten Jahre, den Schlüchterner Max Freund auf der Rechnung. Doch den suchte man anfangs vergebens. "Ich hatte einen ziemlich bescheidenen Start, ich weiß gar nicht, wo ich am Anfang war, Zehnter oder Zwölfter, gut war es zumindest nicht." Und auf dem Kurs am Sandberg in Triptis gab es nur wenige Passagen, wo man gut überholen konnte. So tat sich Freund lange schwer, sich nach vorn zu kämpfen. "Als ich dann endlich an der Spitze dran war, bin ich wieder mal in einem Stau stecken geblieben und war ganz schnell wieder bis auf Platz acht zurück gefallen." Doch Freund tat das, was man von einem Titelverteidiger erwartet. Er schüttelte sich kurz, gab der Can Am die Sporen und preschte im letzten Drittel des Rennens förmlich durchs Feld.
Und da hatte auch der ewige Zweite Kevin Ristenbieter nix entgegenzusetzen. "Max kam irgendwann und ist einfach vorbei gefahren. Ich muss zugeben, dass ich im Winter so gut wie gar nicht trainiert habe. Ich bin ein paar Meter dran geblieben, dann kamen ein paar Überrundungen dazwischen, und ich hab ihn dann einfach fahren lassen", so der Pilot vom RMX-Racing Team. Freund derweil schickte sich an, den Abstand auf Stefan Schreiber immer weiter zu verkürzen, am Ende sollte es für Quad Briel aber "nur" zu Platz zwei reichen. "Das Ergebnis geht in Ordnung. Es war ein durchwachsenes Rennen, in dem ich erst zum Schluss meinen Rhythmus gefunden habe. Stefan legt in diesem Jahr das Hauptaugenmerk auf die DM, ich will mich auf die Cross Country-Meisterschaft fokussieren. Insoweit ist heute letztlich alles nach Plan gelaufen", so Freund weiter.
Im Ziel konnte dann auch Kevin Ristenbieter nichts weiter tun, als zu gratulieren. Für ihn gab es, wie so oft in den letzten Jahren, die Punkte für Platz zwei, auch wenn er als Dritter die Ziellinie überquerte. Angesichts des Umstandes, dass Schreiber nicht in die Meisterschaft eingeschrieben ist, sieht es also schon nach dem ersten Rennen der Saison wieder einmal nach dem schon fast ewigem Zweikampf zwischen Freund und Ristenbieter aus.
Spektakulär natürlich auch wieder das Rennen der Dickschiffe, die in diesem Jahr wieder in einer eigenen Klasse an den Start rollen. Den Holeshot sicherte sich "Rückkehrer" Nico Richter. Der Rudolstädter war im vergangenen Jahr nur ab und an bei der XCC-Serie am Start, will in diesem Jahr aber die komplette Meisterschaft bestreiten. Auf seiner Can Am bügelte er die Konkurrenz am Start geschmeidig ab, führte eine Weile souverän und durfte sich nach nur drei Runden von seiner Servolenkung verabschieden. "Der Kurs war schon ok, tief, schwierig, aber alles war machbar. Doch als die Servo dann ausgestiegen ist, da wurde es schon etwas heftig." Trotz allem führte der Parthen-Pilot das Feld lange an, musste letztlich aber dem Österreicher Jürgen Gröpl den Vortritt lassen. "Das kann eine spannende Meisterschaft werden. Heute war mehr als Platz zwei aber wirklich nicht machbar", so Richter im Ziel. Der hatte dann aber immer noch lockere fünf Minuten Vorsprung auf den Drittplatzierten Sascha Dietz, der mit seiner Polaris wiederum eine Runde mehr gedreht hatte, als seine direkten Verfolger. Lange richtig gut dabei war übrigens auch die einzige Lady der Allrad-Bande. Can Am-Pilotin Olga Rouckova (Galaxybike Asp) lag zwischenzeitlich auf Platz drei. Schon nach knapp 20 Minuten war ihr Rennen jedoch zu Ende, die Technik machte der schnellen Tschechin einen Strich durch die Rechnung.
Für die Vierradgemeinde gibt es in diesem Jahr übrigens vier verschiedene Klassen. Neben der Pro-Klasse der Sportpiloten und der Dampfhammer-Klasse auf den ATV rollen noch Piloten in der "normalen" Quad-Klasse an den Start, in der allerdings auch schon recht ordentlich Gas gegeben wird. Zudem gibt es noch eine Quad-Senior-Klasse für die älteren Semester der Vierradgemeinde. Startberechtigt sind hier Fahrer ab Baujahr 1972 - das Baujahr der Maschine ist nicht relevant. Bei den "älteren" Herrschaften sollte es in Triptis Michael Flor aus dem Team vom Quadshop Altenstadt sein, der als Erster die schwarz-weiß-karierte Flagge sah. Er hatte sich am Ende über eine Minute Vorsprung auf den Zweitplatzierten Steffen Sprinz (Alskom KTM) erarbeitet. Komplettiert wurde das Triptiser Podium durch Yamaha-Pilot Peter Wollny (STW-Racing-Team).
In der Quad-Klasse hatten die RMX-Piloten das Sagen. Ralf Krüger hatte dabei das Gas wohl am Besten bedient. Er fuhr seine Yamaha nicht nur als Erster ins Ziel, sondern hatte seinem Teamchef Florian Meier mal eben auch noch reichlich zweieinhalb Minuten eingeschenkt. Der konnte ganz gut damit leben, hatte doch das Rennteam aus Weißenfalls zum Saisonauftakt eine insgesamt runde Leistung abgeliefert. Dritter in der Quad-Klasse wurde KTM-Pilot Ronald Hackebeil (Galaxy4bike).